Geschichte
Geschichte der Steelband Kanofetti:
Die Steelband Kanofetti wurde am 19. Dezember 2000 gegründet. Sie entstand aus der ehemaligen Männersteelband der Kanofetti-Zunft, die mit ihren Stahlfässern erstmals 1991 an der Mümliswiler Fasnacht mit ihren karibischen Klängen für Furore sorgten.
Nun konnten auch Frauen die Spass an der Steelmusik hatten in den Verein eintreten und mitspielen. Die neue Zusammenstellung der Band hatte zur Folge, dass das Repertoire neu eingeübt werden musste. Mehrere Wechsel bei den Spielern und Spielerinnen machten den Neubeginn nicht einfach. Aber bald einmal hatte sich der harte Kern gebildet.
Höhepunkte der Steelband sind die jährlichen „Fasnachtstreiben“, wo während 4 Tagen bei den regionalen Fasnachtsanlässen für Stimmung gesorgt wird. In unregelmässigen Abständen, je nach Bedarf, führen wir Probeweekends durch, wo neue Stücke einstudiert werden.
Nebst den musikalischen Tätigkeiten darf bei uns auch der gesellige Teil nicht fehlen. Sei dies am Fasnachtsabschluss, Brätelabend, oder beim fröhlichen Zusammensitzen nach der Probe oder einem Auftritt.
Seit unserem ersten Probeweekend 2003 kennen wir unsere Freunde aus Burgdorf. 2004 und 2010 durften wir bei Ihren CD`s Taufgötti sein. Dank unserem Arrangeur David Henry kennen wir auch die Steelbands Abracadabra aus Zürich und Poco Loco aus Calpe. In Calpe durften wir im Probelokal der Locos unsere 2. Probewoche abhalten und spielten auch gemeinsam an einem Auftritt. Auch mit der Steelband Notabene führen wir eine herzliche Beziehung und spielen auch mal als Grossformation zusammen.
Heute besteht unsere Band aus 14 Aktivmitgliedern.
Wir proben jeden Dienstag von 20.00 Uhr bis 22.00 Uhr in unserem Probelokal um das bestehende Repertoire zu festigen oder neue Lieder dazuzulernen.
Wir sind immer offen für neue Mitspieler*innen und freuen uns auf die Kontaktaufnahme per Mail, Telefon oder direkt an einer unserer Proben.
Unser Instrumentenset besteht aus 5 Melodie-Pans, 4 Seconds,
2 Double-Guitars, zwei 3-er Bässen, 6er Bass und Schlagzeug. Dank unseren "Aushilfsschlagzeugern" Lukas und Peter sind wir an den Auftritten auch rhytmisch immer perfekt unterwegs.
Das Repertoire beinhaltet momentan über 30 Lieder der verschiedensten Stilrichtungen und reicht für ca. 2 Stunden Spielzeit.
Wir treten an öffentlichen Veranstaltungen, Geburtstagsfesten, Firmen- und Familienfeiern auf.
Der Name Kanofetti stammt übrigens aus den beiden Wörtern Kanone und Konfetti und weist auf die frühere Fasnachtstätigkeit der Männerzunft hin.
Geschichte der Steeldrum
(von Matthias Kauer 'Panorama-Steeldrums', 8057 Zürich)
Die Pan, wie die Steeldrum unter Spielerinnen und Spielern auch gerne genannt wird, entstand mehr oder weniger zufällig Ende der 30er Jahre auf der Karibikinsel Trinidad. Die jugendlichen männlichen Nachfahren der von den europäischen Siedlern aus Afrika importierten Sklaven zogen am Carnival, wie die Fasnacht dort genannt wird, mit grossen und kleinen Bambusstöcken, Metalldeckeln und -dosen, vollen und leeren Gin- und Rumflaschen und Kanistern durch die Quartiere der Hauptstadt Port-of-Spain.
Mit ihrem rhythmischem Spiel begleiteten sie ihre Sänger, die in Versform, ähnlich unseren Schnitzelbänken, politische und gesellschaftliche Begebenheiten besangen. Mädchen hatten in diesen Bands nichts zu suchen, gerieten doch die Spieler am Carnival öfters in Händel mit rivalisierenden Bands, was immer in blutige Schlägereien ausartete. Für richtige Musikinstrumente hatten sie kein Geld, weil die meisten Jugendlichen aus unterprivilegierten Bevölkerungsschichten stammten.
Durch das stundenlange rhythmische Schlagen der Kanister verformten sich die "Spielflächen" und mit der Zeit entstanden Beulen. Um wider den ursprünglichen Ton zu erlangen, wurden die Beulen zurückgeschlagen, wobei sie, zur Verwunderung der Spieler, Töne von sich gaben. Nun wurden die Blechkanister so bearbeitet, dass sich 2, 3 oder mehrere Töne ergaben, und Ende der 40er Jahre wurden die dünnblechigen Kanister durch die stabileren Ölfässer ersetzt. Die Rivalitäten unter den Bands wurden nun nicht mehr handgreiflich, sondern musikalisch ausgetragen, was zur Einführung des PANORAMA Steelband-Wettbewerbs führte, der alljährlich am Carnival unter den rund 50 Steelbands in Trinidad & Tobago, wie der seit 1962 von England unabhängige Staat heute heisst, ausgetragen wird und jedes Jahr mehr Fans dieser faszinierenden Musik aus aller Welt anlockt. In den 50er Jahren sprang der Steelband-Funke auf andere Karibikinseln, in die USA und Kanada, sowie nach England über, von wo er 1977, mit der Gründung der ersten Stellband TROPEFIEBER in Zürich, endlich auch die Schweiz erreichte.
Die meisten Pans, die in der Schweiz gespielt werden, stammen aus England und werden von Steeldrumbauern karibischer Herkunft aus neuen und gebrauchten Fässern immer noch in mühsamer Handarbeit hergestellt. Das Instrumentarium einer Steelband umfasst einen Tonumfang von gut 4 Oktaven und besteht aus vier Grundtypen, vergleichbar mit einem klassischen Streichorchester:
Die Melody-Pan (Sopran) mit einem Tonumfang von gut zwei Oktaven entspricht der Geige,die Second-Pan (Alt) der Bratsche, die Guitar-Pan (Tenor) dem Cello und die Bass-Pan (Bariton/Bass) dem Kontrabass.
Je tiefer die Noten, desto grösser das Notenfeld. Damit auch in den mittleren und tiefen Lagen mit genügend Tönen gespielt werden kann, werden die Notenfelder der Seconds und Guitars gerne auf 2 oder 3, die Bässe sogar auf 3 bis 6 Fässer verteilt. Typische afro-cubanische Rhythmusinstrumente wie Congas, Maracas, Guiro, Claves etc und/ oder ein Schlagzeug vervollständigen das Instrumentarium einer Steelband.